"Der Drache vom Ecksteinberg"       

    

Hier kannst du die Geschichte vom Drachen nachlesen (Auszugsweise):

Sprecher:

Hallo, meine kleinen und großen Zuhörer. Heute möchte ich Euch die Geschichte eines kleinen Jungen, namens Johannes, erzählen, die damit beginnt, das der Klatynder, der Schuster des Dorfes Hagebudde im Garten des Großvaters von Johannes ein Lied singt.

Der Klatynder singt sein Lied.

 

Johannes:

Klatynder? Klatynder, bist Du das?

Klatynder:

Josef! Josef!

Johannes:

Nein, ich bin es, der Johannes.

Klatynder:

Ach Johannes Du bist es.

Johannes:

Hallo.

Klatynder:

Na ja dann komm einmal her. Ich suche deinen Großvater.

Johannes:

Meinen Großvater?

Klatynder:

Ja.

Johannes:

Der ist beim Bürgermeister, wieder einmal irgendwas besprechen.

Klatynder:

Beim Bürgermeister etwas besprechen, da werde ich doch mal durchs Fenster lugen.

Johannes:

Aber, das macht man doch nicht.

Klatynder:

Nein?

Johannes:

Das weißt du doch.

Klatynder:

Ach, ein bisschen lugen. Ich sehe ja doch nichts und hören kann ich auch nicht mehr so gut.     

Na ja, ich wollte eigentlich nur zu deinem Großvater und ihm sagen das ich für seine Stiefel noch einen Moment brauche. Der hat ja Hühneraugen gehabt, ja da kommst du nicht gegen an. Wirklich nicht.

Johannes:

Was, die sind immer noch nicht fertig?

Klatynder:

Ich schaff` es wirklich nicht. Ich brauche halt noch einen Moment.

Johannes:

Nja, er wollte mich eigentlich heute Nachmittag los schicken, um sie abzuholen. Aber sag: Hast du den Rago gesehen?

Klatynder:

Den Rago? Deinen Hund.

Johannes:

Ja, meinen Hund. Der ist schon wieder weggelaufen und du weißt doch, der Drache soll im Dorf sein und wenn der den Rago kriegt, oh nein, oh nein.

Klatynder:

Ja das stimmt, das ganze Dorf ist wieder in Aufregung wegen dieses Drachens und der Rago ist dir weggelaufen sagst Du.

Johannes:

Ja und der Großvater ist schon wieder böse auf mich. Aber ich kann doch nichts dafür, wenn der Rago wegläuft. Ich, ich der kleine arme Johannes, muss hier was machen, muss da was machen, und alles mach ich falsch.

Klatynder:

Du verstehst dich mit deinem Großvater wohl nicht so gut, wie... Johannes?

Johannes:

Nein. Er meint halt ich muss alles viel besser können, aber ich kann es nun einmal nicht, ich bin doch noch ein kleiner Junge.

Klatynder:

Ja nun, Du musst auch den Großvater verstehen. Er ist krank, er musste seine Mühle, in der er das Korn gemahlen hat, aufgeben und dann ist ihm vor 2 Jahren noch seine Frau, deine Großmutter, gestorben. Da ist er halt mit Gott und der Welt nicht zufrieden und an irgendjemandem muss er es halt auslassen.

Johannes:

Aber was kann ich denn dafür? Was kann ich dafür?

Klatynder:

Na, im Grunde ist Dein Großvater ein ganz netter Kerl, ich weiß noch als vor einem Jahr meine Werkstatt in Brand stand, da war er einer der ersten der mir geholfen hat, das Feuer zu löschen.

Johannes:

War das der Drache?

Klatynder:

Ach der Drache. I wo, mir war eine Petroleumlampe umgefallen und zack stand die ganze Werkstatt in Brand.

Johannes:

Na ja, dann war das einmal nicht der Drache aber jetzt treibt er wieder sein Unwesen, das ist auch der Grund warum der Großvater beim Bürgermeister ist. Sie bereden was sie gegen ihn unternehmen können.

Klatynder:

Ja, der Drache, das ganze Dorf spinnt.

Johannes:

 

Sogar in der Schule reden wir nur noch über den Drachen. Wir müssen hier aufpassen, da aufpassen, der Drache ist gefährlich. Seid bloß vorsichtig, wird uns immer gesagt.

Klatynder:

Ja, ja bist Du denn gut in der Schule Johannes?

Johannes:

Ja, ganz gut bin ich. Ich hab nur gar keine Freunde in der Klasse, die meinen alle ich wäre viel zu langsam, beim fangen bin ich nun mal nicht so schnell.

Klatynder:

Ja, das war bei mir damals genauso. Die Mitschüler mochten mich nicht, weil ich gut rechnen konnte. Und noch heute sagen im Dorf alle ich bin der Klatynder, der Dorfspinner.

Johannes:

Du ein Spinner?

Klatynder:

Ja! Aber, wenn sie dann in meine Werkstatt kommen und mir ihr Schuhe bringen, ja dann erzählen sie mir, wo ihnen der Schuh drückt, was sie stört und was sie für Kummer haben. Ich weiß hier über jeden eine Geschichte.

Johannes:

Über jeden eine Geschichte? Aha, das ist ja interessant.

Na ja, dann werde ich mal wieder nach Rago suchen.

Großvater Josef:

Johannes!

Johannes:

Da, da ja, ja was, was denn Großvater?

Großvater Josef:

Mit wem redest Du Johannes?

Johannes:

Ich, ich rede nur mit dem Klatynder mit sonst niemandem.

Großvater Josef:

Was, Klatynder ist da?

Johannes:

Ja, ja er wollte sagen, dass, dass die Schuhe noch nicht fertig sind.

Großvater Josef:

Klatynder, ich habe Dir schon ganz, ganz oft gesagt, das Du meinem Johannes keine Flausen in den Kopf reden sollst.

Klatynder:

Ja, ich wollte nur sagen, daß die Schuhe noch nicht fertig sind.

Großvater Josef:

Nun mach dass Du wegkommst, anstatt hier rumzureden. Duuuu Tollpatsch.

Und Du Johannes, geh den Rago suchen, hast Du ihn immer noch nicht gefunden?

Johannes:

Nein ich, ich weiß nicht wo er ist, ich, ich, ich, ich kann doch nicht überall gleichzeitig sein.

Großvater Josef:

Dann such ihn.

Johannes:

Dann soll ich auch noch auf den Markt und dann, dann auch noch kochen.

Großvater Josef:

Ja, ja und gleich geht’s ins Bett aber erst suchst Du den Rago.

Johannes:

Na gut.

Großvater Josef:

Und mach das Tor zu.

Johannes:

Ja, ja immer muss ich alles machen. Klatynder? Was stehst Du da noch rum?

Klatynder:

Ach Johannes, ich wollte Dir nur noch sagen, das, wenn ich den Rago sehe, dann bringe ich ihn zu Dir.

Johannes:

Dann bringst Du ihn mir. Das ist nett.

Klatynder:

Ja, Machs gut und laß` Dich nicht unterkriegen.

Johannes:

Ach Rago wo bist Du denn?

Johannes singt sein Lied.